Ich war auch in Brinkum bei der
AFD-Veranstaltung am 24. August 2017.
Ich kannte bisher die AFD nur von ARD, ZDF und Deutschlandfunk. Ich
wollte mir selbst mal ein Bild von der AFD machen. Als ich ankam, war ich
erschrocken über all die Absperrungen, die
vielen Polizistinnen und Polizisten, die wie Ritter aus dem Mittelalter
aussahen. Allerdings versehen mit einer „Hightech-Rüstung“.
Sie bewachten die „Guten“, die
Gegendemonstranten. Das überraschte
mich sehr. Die „Guten“ hatten Plakate aufgestellt, Jugendliche riefen im Chor
immer wieder „Nazis raus“ und eine Frau, die mich an Joan Baez
erinnerte, sang Lieder, begleitet von einer Gitarre. Die Leute standen in einem
großen Kreis um sie herum und lächelten wohlwollend. Es fehlte
eigentlich nur der Song. „We shall overcome“. Dann wäre das
Happening perfekt gewesen. Sie gehörte ja
auch zu den „Guten“, zur „Vielfalt“, zu den „Bunten“ und den
vermeintlich Toleranten.
Plötzlich
sprach mich eine freundliche Polizistin an, sie hatte wohl meinen suchenden,
etwas verwirrten Blick gesehen. Sie zeigte mir den Weg zur
AFD-Veranstaltung. Da war es dann ruhig,
die Leute, nicht sehr viele, standen herum und warteten, sie sahen ganz normal
aus und nicht „böse“,
Nazi-Embleme waren nicht zu sehen. Sie schauten immer wieder zu den „Guten“, wenn
diese besonders laut „Nazis
raus“ schrien und die
Trillerpfeifen einsetzten. Da war auch kaum noch Polizei bei den „Bösen“. Komisch. Fast alle standen jetzt
bei den „Guten“. Dann hielt Alexander Gauland sein Rede. Für einen Populisten ziemlich emotionslos.
Die Rede reich an historischen Vergleichen. Wenn ich den Schwerpunkt seiner
Rede herausgreife, die Flüchtlingskrise,
dann konnte ich keinen Unterschied zu den Wertkonservativen in der „Christlichen Volkspartei“ erkennen.
Ich bin dann gegangen, die „Bösen“ haben mich enttäuscht, sie waren heute nicht „böse“, und die “Guten“ hatten
einen ganz schlechten Tag. Sie könnten schon
etwas „vielfältiger“ sein
und Meinungen anderer respektieren.
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