„Suche Gott“ wäre vielleicht angebrachter gewesen, da nur noch 10 Prozent der Katholiken regelmäßig in die Kirche gehen und das Gemeinde-Leben nicht mehr viele erreicht. Der Kirchentag wurde vom Land Nordrhein-Westfalen mitfinanziert. Warum eigentlich? Die Kirche ist doch steinreich, beschäftigt Unternehmens- und Anlageberater und der Papst hat doch sogar eine eigene Bank, die Vatikanbank. Wozu also die Kirche noch mit Steuergeldern füttern?
Deutschlands
christliche Kirchen nahmen im
vergangenen Jahr so viel Geld ein wie noch nie. Trotz sinkender
Mitgliederzahlen erreichten die Kirchensteuereinnahmen über satte 11 Milliarden. Der Hauptgrund für die Rekordeinnahme liegt sicherlich in der
guten Entwicklung der Löhne und Gehälter.
In Deutschland ist die Kirchensteuer eine verpflichtende Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Kirche. Die Höhe legt die Kirchenleitung fest, das jeweilige Landesparlament setzt sie in Kraft. Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer. Auch auf Kapitalerträge sowie Renten und Pensionen wird Kirchensteuer erhoben.
In Deutschland ist die Kirchensteuer eine verpflichtende Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Kirche. Die Höhe legt die Kirchenleitung fest, das jeweilige Landesparlament setzt sie in Kraft. Die Kirchensteuer beträgt in der Regel neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer. Auch auf Kapitalerträge sowie Renten und Pensionen wird Kirchensteuer erhoben.
Die
Kirchensteuern werden für den dreifachen Auftrag der Kirche eingesetzt:
Seelsorge, Gottesdienst und Caritas. Der kostenintensivste Bereich ist die
Gemeindearbeit in den Pfarreien, dann die Finanzierung von sozialen Diensten
und Kindergärten. Etwa ein Fünftel der Kirchensteuern fließt in soziale
Einrichtungen vom Altenheim bis zum Krankenhaus.
Die
Kirche finanziert außerdem die Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Kultur und
Seelsorge im Krankenhaus und im Gefängnis beispielsweise. Ein weiterer Teil fließt in
weltweite Aufgaben wie Mission und Entwicklungshilfe. Auch Leitung und Verwaltung
der Bistümer müssen bezahlt werden. Ein Großteil der Aufgaben könnte doch der Staat direkt übernehmen. Das wäre doch viel einfacher. Warum braucht Twistringen beispielsweise ein Gymnasium der Schulstiftung im Bistum Osnabrück. Das generiert doch nur zusätzliche Kosten!
Ein klarer Schnitt würde Sinn machen. Damit beide wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen: die
Kirchen in ihrer Verkündigung, der Staat als weltanschaulich neutraler und
unparteiischer Vermittler zwischen den gesellschaftlichen Gruppen. Stattdessen
schlingern die Kirchen hin und her. Einerseits wollen sie sich als eine unter
anderen gesellschaftlichen Gruppen in den demokratischen Rechtsstaat einordnen.
Wenn es beispielsweise um staatliche Zuschüsse für soziale Einrichtungen geht,
vergleichen sie sich mit den übrigen freien Trägern wie der Arbeiterwohlfahrt
oder dem Roten Kreuz. Andererseits beanspruchen die Kirchen Sonderrechte. Sie machen Ansprüche
auf staatliche Leistungen aus Rechtstiteln geltend, deren Ursprung in Zeiten zu
suchen ist, in denen Kirche und Staat noch nahezu eins waren. Der
Staat schlingert genauso. Im Grundgesetz hat er sich von der Kirche
abgekoppelt. Aber in der Tagespolitik sind beide weiterhin eng verbunden. Zwar
fordert die freiheitliche Demokratie geradezu, Religion als Privatsache zu
betrachten und ihre Institutionen vom Staat zu trennen.
Besonders
gut lässt sich am Beispiel der Staatsleistungen erklären, was die
Sache so schwierig macht. Staatsleistungen bedeutet Geld in Millionenhöhe, das
die Bundesländer den Kirchen jedes Jahr überweisen und mit dem diese unter
anderem einen Teil der Gehälter ihrer Geistlichen bezahlen. Mit Kirchen sind
hier die katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen gemeint. W arum
gibt es diese Leistungen? Es ließe sich jetzt ein ausführlicher historischer
Exkurs einschieben, ein Rückblick auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555,
den westfälischen Frieden von 1648, auf Napoleon und den Reichsdeputationshauptschluss.
Wichtig daran sind eigentlich nur einige Gedanken: Im Zuge der verschiedenen
Säkularisierungen eigneten sich damals die weltlichen Gewalten geistliches
Vermögen beträchtlicher Höhe an. Im Gegenzug übernahmen die Herrscher die
Verantwortung für die finanzielle Sicherheit der Kirchen.
Wäre es jetzt nicht wirklich an der Zeit, die Trennung zwischen Staat und Kirche vorzunehmen? Die Kirchensteuer abzuschaffen und die Kirche als reine Privatangelegenheit jedes Einzelnen anzusehen ?
Die Politiker würden dann auch nur noch als Privatpersonen zu den Kirchentagen reisen können und der Kardinal Reinhard Marx würde nicht mehr als rot-grüner Fast-Politiker Ansprachen an seine Katholiken halten sondern in seinen Predigten "Gott suchen".
Warum zur Abwechslung nicht einfach mal "Gott suchen" und sich nicht in die Parteien- und Flüchtlingspolitik einmischen?
Wäre es jetzt nicht wirklich an der Zeit, die Trennung zwischen Staat und Kirche vorzunehmen? Die Kirchensteuer abzuschaffen und die Kirche als reine Privatangelegenheit jedes Einzelnen anzusehen ?
Die Politiker würden dann auch nur noch als Privatpersonen zu den Kirchentagen reisen können und der Kardinal Reinhard Marx würde nicht mehr als rot-grüner Fast-Politiker Ansprachen an seine Katholiken halten sondern in seinen Predigten "Gott suchen".
Warum zur Abwechslung nicht einfach mal "Gott suchen" und sich nicht in die Parteien- und Flüchtlingspolitik einmischen?
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