Wo das Herz schlägt, weiß jedes Kind. Links natürlich. Jetzt aber nicht bezogen auf das Herz, sondern auf Themen unserer Zeit. Links? Was heißt links? Mitleid mit den Armen, Nächstenliebe, Menschenfreundlichkeit, soziale Gesinnung, Kolchose, Gleichmacherei, kopflose Utopie?
Wer steht für links? Rosa Luxemburg, Ho Chi Min, Che
Guevara, Franz von Assisi, Don Camillo und Peppone. Auffällig dabei ist, dass
in der Aufzählung nur wenige Menschen sind, die in ihrem Leben eine
Machtposition erreicht haben. Man könnte daraus den Schluss ziehen, dass zum
Links sein das Verlieren gehört. Der Weg nach unten, abseits von Glorie Einfluss
und Erfolg ist Voraussetzung dafür, menschenfreundlich zu bleiben. Betrachtet
man die überlebenden linken Systeme in China oder Kuba, so ist das linke
Projekt endgültig gescheitert.
Es gibt zwei Charaktertypen. Der eine Typus strebt in der Gesellschaft
stets nach oben. Er will in einer Gruppe eine beherrschende Stellung einnehmen.
Er stimmt mit den gesellschaftlichen Normvorstellungen überein. Der Karriere
steht dann nichts im Wege. Der andere Typus tendiert nach unten. Er legt keinen
Wert auf eine einflussreiche Stellung, ist den Menschen zugewandt und nicht
sonderlich obrigkeitshörig. Beispiel Mutter Teresa.
Wo liegt nun die politisch Linke? Che Guevara hat mit Mutter
Teresa manches gemeinsam, die Freundlichkeit und den Nonkonformismus. Doch
manches trennt ihn auch von ihr: der Glaube, aber auch sein Streben Einfluss zu
gewinnen. Ohne Einfluss keine Transformation, ohne Macht keine Revolution.
Was heißt also links? Wenn dieser Begriff tatsächlich in erster
Linie mit Gleichheit korrespondieren soll, so lässt sich aus der Geschichte
zumindest eines lernen: Das Projekt muss scheitern, sobald ein Revolutionär auf
dem Regierungsstuhl Platz nimmt.
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