Immer mehr Menschen in Deutschland treten aus der Kirche aus. Der Glaube ist in der Krise. Die Glaubwürdigkeit der Kirche schmilzt dahin. Die Kirchenväter predigen das Gute und tun das Böse. Beispiele: Die Auslöschung von Millionen von Juden in einer christlichen Kultur. Kirchenväter gleich Gemeinschaft der Kinderschänder.
Die Stärke der Religion ist das Tröstungsversprechen. Dafür gibt es leider keinen weltlichen Ersatz. Die Religion lindert den Schmerz des Unerträglichen, der Vergänglichkeit und der Endlichkeit des Lebens. Auch kreisen Religionen um die Idee einer rettenden Gerechtigkeit. Das Böse darf nicht das letzte Wort behalten. Am jüngsten Tag werden die Verbrecher gerichtet, die Unschuldigen belohnt. Ist das nicht religiöse Jenseitsvertröstung? Flucht aus dem irdischen Jammertal? Macht die Religion uns nicht auch glauben, dass die Menschheit durch den Sühnetod Christi hinreichend erlöst sei, weshalb an einer Weltverbesserung kein Bedarf mehr bestehe?
Was aber kann an die Stelle der Religion heute treten? Der Kapitalismus? Sein Heilsversprechen sind Wachstum, Wohlstand und Fortschritt. Und es gibt auch eine Lösung für das Sterbeproblem: Wer sich mit der Endlichkeit seines Lebens nicht abfinden kann, der hat die Möglichkeit seinen Körper beim Sterben einfrieren zu lassen, bis es eine Lebensverlängerungstechnik gibt.
Viel wahrscheinlicher ist allerdings der Aufstieg einer anderen, einer Diesseitsreligion. Sie besteht aus der Heilsversprechung der Demokratie und der Anbetung des Faktischen. Geprägt durch Experten, Meinungsforscher und Studien, wie Sand am Meer. Diese neue Religion besagt: Wir lieben das Leben, und zum Leben gehört halt auch der Tod.
Die Religionen sind dann Vergangenheit. Judentum, Islam und Christentum. Ihre Blutspur, die sich durch die Jahrhunderte gezogen hat, damit auch. Sie verlangten, dass die Menschen besser werden sollen. Das verlangt die neue Diesseitsreligion aber auch. Menschenrechte. Umwelt. Soziales.
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